Haidinger Büschel
2021-04-25
Was sich wie ein Ost-Gericht anhört, ist in Wahrheit ein optischer Effekt des Auges. Somit kann es auch nicht fotografiert werden.
Im Jahre 1844 hat Wilhelm Ritter von Haidinger in den Annalen der Physik auf eine bis dahin unbeachtete Fähigkeit des menschlichen Auges hingewiesen: Mit Hilfe der Wahrnehmung einer unauffälligen, farbigen Erscheinung – später nach ihm als Haidinger-Büschel benannt – sind die meisten Menschen in der Lage, den Polarisationszustand von sichtbarem Licht in gewissem Maße zu erkennen. Dem geübten Beobachter ist es möglich, sowohl zwischen linear oder zirkular polarisiertem Licht zu unterscheiden, als auch die Polarisationsrichtung zu identifizieren und verschiedene Grade der Polarisation abzuschätzen. Das Haidinger-Büschel ist ein entoptisches Phänomen, das heißt, es entsteht erst im Auge des Beobachters und kann deshalb auch nicht fotografiert werden.
Quelle: Haidinger Büschel