Kleingarten
2021-06-03
Kleingarten, ein Staat im Staat.
Der Kleingarten, auch Schrebergarten, Heimgarten, Familiengarten (bes. in der Schweiz), im Süddeutschen und Schweizerischen auch Bünt, Pünt oder Beunde, im Ostdeutschen Datsche oder verallgemeinernd als Parzelle oder Laube, bezeichnet ein eingezäuntes Stück Land als Garten. Insbesondere liegt er in einer Anlage von Grundstücken, die von Vereinen (Kleingärtnervereinen, Kleingartenvereinen, mitunter Gartensparte) verwaltet werden und die Fläche oder der Garten wird günstig an die Mitglieder verpachtet. Solche Anlagen werden auch als Gartenkolonien oder Laubenkolonien bezeichnet. Laubenpieper ist eine (scherzhafte) Bezeichnung für den Inhaber eines Kleingartens (mit einer Gartenlaube), wobei das genutzte Grundstück im übertragenen Sinn oft Laube genannt wird.
Quelle: Kleingarten
Baeckerschupfen
2021-05-31
Wenn die Semmeln nicht schmecken, zack.
Bäckerschupfen oder Bäckertaufe war im Mittelalter eine Bestrafungsform für Bäcker, welche Brot mit zu geringem Gewicht oder von minderwertiger Qualität herstellten. Eine solche Bestrafung wurde von der Bevölkerung oftmals als eine Art von Volksfest gefeiert, bei welchem der Bäcker öffentlich an den Pranger gestellt wurde. Der schuldig Gesprochene wurde in einem Schandkorb (Schupfe, Prelle) oder mittels einer Wippe einige Male in Wasser oder in Unrat getaucht, zusätzlich wurde er von den Anwesenden mit Steinen beworfen und gedemütigt. Eine entsprechende Vorrichtung zur Durchführung nebst historischer Anekdote über einen solchen Bäcker kann in Roth bei Nürnberg und im Mühlenmuseum in Gifhorn besichtigt werden.
Quelle: Baeckerschupfen
Wilhelmsschrei
2021-05-29
“Der Film ist fast fertig, wir brauchen nur noch einen Schrei” “Ok, lass den Wilhelmsschrei nehmen”
Der Wilhelmsschrei (engl. Wilhelm scream) ist ein Soundeffekt aus einer kommerziellen Klangbibliothek, der Schrei eines Menschen, der in zahlreichen Filmen verwendet wurde. Der zuerst im Jahre 1951 im Film Die Teufelsbrigade (engl. Distant Drums) benutzte Schrei ist, zusammen mit einer bestimmten Aufnahme eines Adlerschreis, eines der bekannten Soundklischees.
Quelle: Wilhelmsschrei
Telharmonium
2021-05-27
Heute: Mein erster Synthesizer
Das Telharmonium (auch Dynamophon) wird als erstes Elektromechanisches Musikinstrument angesehen. Es wurde 1896 zum Patent angemeldet. Der erste Prototyp wurde 1900 von seinem Erfinder Thaddeus Cahill in Washington, D.C. gebaut. Das größte Telharmonium war etwa 200 Tonnen schwer, hatte die Ausmaße einer Kathedralenorgel und wurde unter anderem zum Zweck der musikalischen Fernübertragung über das Telefon eingesetzt. (Man konnte sich also Musikstücke über das Telefon anhören.) Trotz seiner enormen Größe wurde es für Konzerte auch durch die USA transportiert, wobei es bis zu 30 Güterwaggons füllte. Das Telharmonium arbeitet nach dem Prinzip eines Zahnradgenerators (Jedes Zahnrad erzeugt einen Ton. Die Anzahl der Zähne eines Rades bestimmen in Verbindung mit der Drehzahl die Tonhöhe.). Die Anlage war u. a. deshalb so groß, weil es noch keine elektronischen Verstärker gab und die Tongeneratoren somit echte elektrische Wechselstromgeneratoren waren, die die Leistung für sämtliche per Telefonnetz angeschlossenen Lautsprecher (Telefonhörer mit oder ohne davor montiertem Trichter) selbst erzeugen mussten, um alle Zuhörer mit genügend Schalldruck zu versorgen. Die Spannungen der Generatoren wurden über ein komplexes System von Schaltern und Transformatoren zusammengemischt, um durch additive Synthese verschiedene Klangfarben zu erzeugen, die über einen Orgelspieltisch mit mehreren Klaviaturen anschlagdynamisch spielbar waren. Insgesamt wurden drei dieser Anlagen gebaut, von denen jedoch keine erhalten blieb, auch existierende Tonaufnahmen sind nicht bekannt.
Quelle: Telharmonium
Thorngates Postulat der angemessenen Komplexität
2021-05-23
Zu Komplex? Zu einfach? Irgendwo in der Mitte.
Thorngates Postulat der angemessenen Komplexität (engl. Thorngate’s postulate of commensurate complexity) ist eine Beschreibung eines sozialwissenschaftlichen Phänomens, welches Forschungsrichtungen und -ergebnisse betrifft. Zusammenfassend vertritt Karl E. Weick in diesem Konzept die Meinung, dass während der Arbeit an sozialwissenschaftlichen Forschungen nur zwei der drei metatheoretischen Tugenden “Allgemein, Genau, Einfach” erreicht werden können und die dritte notwendigerweise vernachlässigt werden muss. Der Name des Konzepts leitet sich von dem kanadischen Sozialpsychologen Warren Thorngate (University of Alberta) her, dessen Werk Weick zitiert.